1

Die Eins

Die ganze Saite = Der Grundton

Die erste Zahl – die Eins – ist die ganze schwingende Saite oder der Grundton des Systems. Als jene Zahl, die als einzige in allen Zahlen enthalten ist, stellt die Eins – mehr als nur eine Zahl unter vielen – gleichsam die Gesamtheit aller Zahlen dar. Alle weiteren Zahlen beziehen sich auf sie, wie die Ober- und Untertöne im Tonsystem auf ihren Grundton. Als geometrische Form entspricht sie dem ungeteilten Kreis.

Wäre die Eins aus der Unsichtbarkeit Gottes (= 0) als erste Manifestation nicht hervortreten, existierten weder weitere Zahlen oder Klänge, noch das Universum oder der Mensch.

2

Die Zwei

Saitenverhältnis 1:2 = Oktave

Als erste Zahl, die aus der Eins hervorgeht, erzeugt die Zwei als Halbierung oder Verdopplung der Saite die Oktave.

Sie entspricht als geometrische Form dem zweigeteilten Kreis. Somit erscheint die Zwei als `Spiegelbild´ der Eins. In diesem ersten Zyklus der „Spirale des Klangraums“ entsteht neben der Oktave des Grundtons noch kein neuer Ton.

Mit dieser Zwei beginnt zugleich die zyklische Struktur des Zahlensystems. Denn die weiteren Oktavierungen führen zu den Zahlen 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256, 512, 1024 …

– jener Zahlenreihe, die schon im 5000 Jahre alten I Ging als Spiegel der DNS-Struktur beschrieben ist.

3

Die Drei

Saitenverhältnis 2:3 = Quinte

Im folgenden Zyklus der Spirale – in der Oktave zwischen der Zwei und der Vier – erklingt durch die Drittelung der Saite die Drei als Quinte. Sie bringt sich gleich mit zwei neuen Tonqualitäten zu Gehör. (Bezogen auf den Grundton „c“ mit dem Unterton „f“ und dem Oberton „g“).

Mathematisch ist der Abstand von der Drei zur Zwei zwar gleich weit entfernt wie zur Vier – musikalisch aber teilt die Dreiteilung der Saite die Oktave in zwei ungleiche Teile: Die Quinte und die Quarte.

Mit diesem Auftritt der Drei als Quinte ist bereits der Grund für alle weitere harmonikale Entwicklung gelegt. Denn wie die Betrachtung des Quintenzirkels zeigt, entsteht durch die Potenzierung der Drei in immer neuen Quinten die Zwölfteilung des Tonraumes. Somit ist durch die erste Dreiheit der Zahlen bereits der gesamte Kosmos angelegt. Die schöpferische Kraft der Drei potenziert sich in der Sechs (Zwölf, Vierundzwanzig …).

Insofern sind alle die sich unendlich fortsetzenden Tonzahlen im Weltenraum Emanationen der ersten Dreiheit: Die Verwirklichung des Geistes (3) in der seelischen (6) und körperlichen Welt (9).

4

Die Vier

Saitenverhältnis 3:4 = Quarte

Zupft man den längeren Teil der drei zu vier geteilten Saite an, erklingt zum Grundton die Quarte in der Vierteilung des Kreises. Wird hingegen der kürzere Teil der Saite angezupft, schwingt die Quinte (1:3) in der Oktave des Grundtons. Kepler nennt diese beiden Konsonanzen – Quarte und Quinte – die vollkommensten.

In der Vier – der Zahl der Erde mit ihren vier Richtungen und vier Jahreszeiten, erfüllt sich – als Folge des Wirkens der göttlichen Dreiheit – die Erschaffung der irdischen Welt. Denn die Vier bringt als nächste Oktave der Zwei den Zyklus der Drei zur Vollendung.

In den folgenden Oktaven weitet sich die Vier in der Acht ( – Sechzehn – Zweiunddreißig …) zur Unendlichkeit.

Als zweite Quadratzahl und erstes Quadrat einer Primzahl ist die Vier das Maß des einfachsten Platonischen Körpers: des Tetraeders, mit seinen vier Ecken und vier dreieckigen Flächen.

Als Pyramide symbolisierte er den alten Ägyptern die mythische Verbindung zwischen Himmel und Erde.

5

Die Fünf

4:5 = Große Terz

3:5 = Große Sext

Aus dem Fünfeck entstehen zwei konsonante Intervalle. Wenn man bei der Teilung 4:5 den längeren Teil der Saite zupft, erklingt die Große Terz. Beim kürzeren Teil schwingt die Oktave zur Großen Sext.

Als Seelenzahl des Menschen mit seinen fünf Sinnen, spricht die Fünf – im Tonraum hörbar als Dur und Moll – das Gefühl an. Weil die Quinte die Fünf in die Große Terz und die Kleine Terz zerlegt, schwingt sie (bezogen auf den Grundton „c“) im Oberton als „e“ – und im Unterton als „a#“.

Als erstes Element der Reihe 5 – 10 – 20 … im Tonraum entspricht die Fünf auch den physiologischen Proportionen des Menschen:

fünf Finger an jeder Hand und die zehn Zehen der Füße begründen auf natürliche Weise das Dezimalsystem.

6

Die Sechs

Saitenverhältnis 5:6 = Kleine Terz

Schlägt man den längeren Teil der Saite an, so erklingt die kleine Terz 5:6 im Verhältnis zum Grundton, während der kürzere Teil als die Duodezime ihrer oktavierten Quinte schwingt. Andere Teilungen des Sechsecks wie 2:4 oder 3:6 ergeben die oktavierte Schwingung des Grundtons.

Im Tonraum des Lambdomas wiederholt sich in der Zahl Sechs das Verhältnis von 2:3, das wie 4:6 als die Quinte – bezogen auf den Grundton „c“ – wieder ein „g“ ist.

Insgesamt bilden drei Dreiheiten die Grundzahlen 1 bis 9, aus denen alle weiteren Zahlen und das Universum entstehen. Die Sechs vollendet, nach der ersten Dreiheit der Geistwelt, die zweite Dreiheit der Seelenwelt.

Als Addition der ersten drei Zahlen (1 + 2 + 3 = 6), gilt den Pythagoräern die 6 als „vollkommene Zahl“.

7

Die Sieben

Saitenverhältnis 15:8 = Große Septime

Noch im selben Oktavzyklus zwischen Vier und Acht, erscheint nach der Sechs die Sieben im Tonraum der Zahlen und polarisiert die Quarte.

Bezogen auf den Grundton „c“ entspricht der neue Ton dem „h“, als letztem Ton der C-Dur Tonleiter, da der achte Ton eigentlich die Wiederholung des ersten ist.

Die Vollständigkeit der Zahl Sieben wird deutlich in den 7 Farben des Regenbogens, in denen das Licht dem menschlichen Auge erscheint, so wie sie dem Ohr in den 7 Tönen der Oktave hörbar wird. Die Chemie kennt 7 Perioden der Elemente, die Biologie einen Zellerneuerungs-Zyklus von 7 Jahren. Die Vollständigkeit der 7 bringt sich ebenfalls in den 7 Prinzipien des Hermes, den 7 Einweihungsstufen antiker Mysterien, den 7 Sakramenten oder den 7 Chakras der 7 Schwingungszentren des menschlichen Seelenwesens zum Ausdruck.

Johannes Kepler definierte die Bedingungen der Kreisteilungen von konsonanten Intervallen und konnte beweisen, dass die Zahl der konsonanten Intervalle auf sieben begrenzt ist und deshalb mehr als sieben symphone Intervalle in der Musik nicht möglich sind.

8

Die Acht

Saitenverhältnis 5:8 = Kleine Sext

Die Acht geht um Eins über die Sieben hinaus und überschreitet damit die Grenzen des (in der 7 abgeschlossenen) Kosmos und wird so zum Sinnbild für die `Wiedergeburt´. Dies veranschaulicht das Verhältnis der Oktave, deren achter Ton nach den 7 Stufen der Tonleiter – als Beginn einer neuen, höheren Oktave – wieder zum Ausgangston wird.

Auch die Gestalt der 8, die liegend die Ewigkeit symbolisiert (), deutet den Unendlichkeitscharakter der Oktave an. Der eine, der zwei innig verbundenen Kreise stellt den Urgrund der göttlichen Liebe (O) dar, der mit dem anderen (dem im Geiste wiedergeborenen Menschen) völlig Eins geworden ist.

Auch im Tonraum der Oktavenspirale beginnt mit der Acht wiederum ein neuer Zyklus (von 8 bis 16), in dem die vorher entstandenen ursprünglichen Zahlen in ihrem Vielfachen präsent sind: die Drei in 6, 9 und 12; die Fünf in der 10, 15 und 20; die Sieben in der 14, 21 und 28 …

9

Die Neun

Saitenverhältnis 2:3 = Quinte

Mit der Neun beginnt – nach der Vollendung in der Sieben und der Wiedergeburt in der Acht – das Novum, das Neue, wie der Name der Neun schon in sich trägt. In ihr findet die dritte Dreiheit ihren Abschluss, was insbesondere in der Kabbala, aber auch der pythagoräischen Zahlenmystik zu tiefschürfenden Deutungen führt. 9 (bzw. 3 x 3 oder 3 + 3 + 3) symbolisiert die Entfaltung der göttlichen Trinität in der Seelen- und Körperwelt.

Mit der Neun ist die Erscheinlichkeit der Zahlen, aus denen alles Existierende erschaffen ist, abgeschlossen. Denn jede weitere Zahl ist eine Zusammensetzung oder Erweiterung durch Vielfache der Grundzahlen 1 – 9.

Je kleiner eine Zahl ist, umso archetypischer ist sie.

eBook  233 Seiten  /  12.- € (MWSt.-befreit)

Jetzt und Hier herunterzuladen:

PYTHAGORAS

SINNverlag

Share this Page