Was ist das „Duale Herz“?

Im Umkehrschluss des Analogiegesetzes „Wie oben – so unten“ lassen die körperlichen Verhältnisse dieser Welt auf die Verhältnisse der Höheren Wirklichkeit schließen („Im Himmel wie auf Erden“), deren unvollkommenes Abbild sie sind.

So mag uns unser körperliches Herz auch etwas über unser seelisches und geistiges Herz sagen.

Das physiologische Herz mit seinen zwei Kammern erhebt den Menschen gewiss nicht über die tierischen Organismen mit ähnlichem Blutkreislauf, ist er in seiner Körperlichkeit doch selber Tier.

Den Unterschied macht nur der Reifegrad des menschlichen seelischen Herzens aus, (ohne den Tieren auf ihrem weiteren Entwicklungsweg durch die Führung der göttlichen Vorsehung die zukünftige Erlangung dieser Seelenherzensreife abzusprechen, denn natürlich hat auch ein Tier eine Seele).

Um das seelische Herz, das auf eine übersinnliche Art der Wahrnehmung als Zentrum des ewigen Wesens erfühlt und wahrgenommen werden kann, in sich zu finden, reicht es nicht aufrecht auf zwei Beinen zu gehen.

Um wahrer Mensch zu sein, hat sich die ewige Seele über den Tierseelenzustand hinaus – im Erkennen der Gegenwart Gottes – zum Bewusstsein der ureigenen Ewigkeit zu erheben.

Wie uns die zweigeeinten Kammern des körperlichen Herzens lehren, finden wir hier das Zentrum des Blutkreislaufes, das den ganzen Organismus mit lebenspendendem Sauerstoff versorgt, so wie in Entsprechung unser seelisches Herz unser ganzes Seelenwesen mit Lebensenergie.

Die Erneuerung des venösen Blutes, das sich in den Kapillaren der Peripherie verbraucht hat, wird durch die Venen in die rechte Herzkammer geleitet, um dann in der linken Herzkammer lebenserneuernd mit Sauerstoff angereichert zu werden, das dann durch die Arterien in den Kreislauf strömend, jede Körperzelle nährt.

Was in diesem Zusammenhang der Sauerstoff symbolisch bedeutet, der dem arteriellen Blut der linken Herzkammer durch die vier Lungenvenen zugeführt wird, ist allegorisch nicht schwer zu erraten, da wir im Grunde doch über die Liebe Gottes reden, um das Geheimnis des geistigen Herzens zu verstehen.

Gott „bläst den Odem des Lebens (Seinen Liebegeist) ein,

und also ward der Mensch eine lebendige Seele.“

(1. Moses 2,7)

Natürlich können Worte irdischer Sprachen nicht annähernd die Wirklichkeit dessen beschreiben, was sie in Symbolen und Bildern nur chiffriert ausdrücken können, wenn es um überirdische Inhalte innerlichen Erlebens geht.

Sie können nur Jenem als Brücke zum fühlenden Verstehen dienen, der dieses Erleben des höheren Seins bereits in sich selber fühlt und wahrnimmt.

Der sinnliche Verstand kann die Worte vom übersinnlichen Sein nicht entschlüsseln.

Dechiffrieren kann sie nur ein Bewusstsein, das die Höhere Wirklichkeit in sich selbst als Wahrheit erkennt.

Liebe lässt sich eben nicht mit Worten erklären: man kann sie nur in sich selbst liebend und lebendig erfühlen und erfahren.

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