Wir Menschen müssen zugeben, dass wir in unserer sinnlichen Wahrnehmung sehr eingeschränkt sind. Von den wunderbaren Harmonien der Natur haben wir kaum nur eine leise Ahnung.

Wir hören weder das Klingen der Blumen, deren Blüten- und Blattstände harmonikalen Proportionen entsprechen – noch haben wir eine Vorstellung von der innigen Kommunikation der Bäume und Pflanzen des Waldes oder der Symphonie des Wassers.

Die Musik der Tiere

Wir nehmen den Gesang der Vögel gelegentlich und vereinzelt als Zwitschern oder Piepsen wahr, aber wir hören nicht ihren großen Gesang, mit dem sie – aufeinander lauschend und in immer neuen Improvisationen der Stimmen – landein und landaus von Wäldchen zu Wäldchen miteinander kommunizieren. Unsere Ohren sind nicht dafür geschaffen, die überaus kunstvollen Melodien und jauchzenden Fugen zu hören, die sich in ihrem scheinbaren Piepsen und Zwitschern verbergen. Wir können der Reichweite und der Geschwindigkeit ihres Singens nicht folgen, denn so, wie zum Beispiel Fliegen unvergleichlich schneller sehen können als Menschen (noch 200 Bilder pro Sekunde sehen sie als Standbilder), hören und unterscheiden Vögel mit 200 Tönen pro Sekunde eine wesentlich breitere Klangdynamik als wir uns in unserer vermeintlichen Überlegenheit vorstellen können.

Die Klangforschung jenes Prager Ornitologen, schenkte ihm einen vagen Begriff von dem unerhörten Melodienreichtum der gefiederten Sänger, als er den Gesang einer Einsiedlerdrossel aufnahm und das Band dann auf 1/16 verlangsamt ablaufen ließ.

In dem Zwitschern, dass wir als Piepsen wahrnahmen, enthüllten sich die wunderbarsten Melodien.

Ein ähnliches Erlebnis hatte Jim Wilson, als er mit seinem Klangmikroskop das Zirpen von Grillen aufnahm und die Geschwindigkeit der Aufnahme drastisch reduzierte. Das, was er nun zu hören bekam, nannte er „Gottes Chor der Grillen“, denn diesen vielstimmigen Chorgesang hätte auch Johann Sebastian Bach kaum schöner komponieren können.

So sollte es uns nicht wundern, wenn sich auch im Quaken der Frösche, der Kommunikation der Schmetterlinge – oder im vermeintlichen Schweigen der Fische – die wunderbarsten Harmonien verbergen, denn die ganze Welt ist Klang.

Der Mensch hat keinen Begriff von den sinnlichen Erlebniswelten der Tiere. Während er im Frequenzbereich von maximal 20 bis 20000 Hz hört, nehmen zum Beispiel Hunde Frequenzen bis 50000 Hz – und Katzen gar bis 65000 Hz – wahr.

Diese Klangreiche müssen unseren Ohren unvorstellbar und verschlossen bleiben.

Unfasslich sind dem Menschen auch die Wellenlängen des Infraschalls (die Elefanten und Wale noch hören) und unbekannt die Frequenzen des Ultraschalls, in denen sich z.B. Fledermäuse verständigen.

Und auf noch höheren Wellenlängen als jene, kommunizieren die Motten und Nachtfalter – in ihren filigranen Gewändern – im Frequenzbereich bis 300 000 Hz.

Die Musik der Blumen und Gräser

Werden Dioden mit den Wurzeln und Blättern von Pflanzen verbunden und die Impulse in einen Syntheziser eingegeben, wird deren wunderbare Musik hörbar.

Die Pflanzen reagieren auf jede Berührung und interagieren sogar mit menschlichen Musikern im Zusammenspiel.

Das Hören dieser harmonischen Lichtmeditationen lässt uns fühlen wie die Pflanzen fühlen.

Die Musik der Bäume

Auf ähnliche Weise machen Klangforscher auch den Gesang der Bäume hörbar. Sie verbinden Wurzeln und Blätter mit Dioden und speisen die Signale in einen Syntheziser. Kann es uns wundern, dass das Klangergebnis an die kosmische Sphärenharmonie erinnert?

Atmet das Blattwerk der Bäume doch Sternenlicht!

Die Musik des Wassers

Wir hören den Regen als Rauschen und Glucksen in den Regenrinnen oder dem unterirdischen Tönen in der Kanalisation.

Wir hören den Bach – je nach Gefälle und Widerstände seines Fließens – als Gemurmel oder rhythmisches Plätschern.

Wir hören das Tosen des Wasserfalls und sehen in seiner Gischt die Wassergeister tanzen.

Wir nehmen das Strömen des Flusses mehr im Oberflächengekräusel des Spiels seiner Wellen wahr.

Wir hören im Spiel der Gezeiten das Wogen von Ebbe und Flut und hören die Brandung des Meeres.

Transponieren wir nun diese akustischen Wahrnehmungen durch Oktavierung in die Bereiche unseres Gehörs – enthüllt sich uns in Meditation ein Hörerlebnis der wundersamsten Art:

Im monotonen Rauschen des Regens beginnen wir immer mehr Einzelklänge zu unterscheiden, bis sich unseren Ohren das Großartige enthüllt:

Der Regen besteht aus lauter Einzeltropfen, jeder mit seinem eigenen unverwechselbaren Klang, der einzigartig ist, wie die geometrische Form eines Schneesterns.

Das Plätschern des Baches ist der Gesang eines großen Chores. Endlos viele Individuen auf kollektivem Weg. Unterwegs zum Meer fallen ihnen immer neue Strophen des ewigen Liedes des Wassers ein.

Gleichzeitig entspringen sie der Quelle und erreichen im unaufhaltsamen Fließen den Ozean. Hier, in jenem Kollektivgedächtnis aller Erinnerung, findet sich jede Erfahrung, die je ein individueller Tropfen gemacht hat.

Und hier enthüllt sich das größte mystische Geheimnis:

Nicht nur jeder einzelne Tropfen ist ein Teil des Meeres, sondern das große Meer findet Raum in jedem kleinen Tropfen.

Denn das Wasser ist der irdische Spiegel des kosmischen Akasha. Es lehrt uns Vieles. Insbesondere dass nicht Konkurrenz – sondern Synergie das Prinzip ist.

Was für ein grandioses Konzert im Wald und auf den Wiesen im Regen und im Sonnenschein?!!! Ach, wie blind und taub ist der Mensch in seiner vermeintlichen Überlegenheit gegenüber der Mitkreatur?!!

Doch es ist nichts zu bedauern. Es ist nunmal wie es ist. Wir Menschen tragen ja bereits alle spezialisierte Wahrnehmung der Sinne der Pflanzen und Tiere als Seelenerfahrung in uns.

Im göttlichen Spiel unserer Seelen, mit dem wir uns die Ewigkeit kurzweilig gestalten, bereisten wir zur Rückerinnerung unserer göttlichen Vollkommenheit, das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich, ehe wir nun als Menschen zum Mental der Erde reifen. Und dies ist sicher nicht die letzte Erfahrung auf unserem Weg geistiger Evolution.

Hätten wir Ohren für all jene Klangwelten der energetisch verwobenen Schwingungsfelder der Matrix des Lebens, kämen wir zu sonst nichts anderem mehr, als diesem göttlichen Lobgesang fasziniert zu lauschen, der sich durch Ultra- und Hyperschall als Harmonie der kosmischen Sphären in freudigem Dank zum Schöpfer erhebt.

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