Farbforschung
Den wissenschaftlichen Beweis, dass Farben als Energiestrahlung unmittelbar auf den menschlichen Körper einwirken, erbrachte der Begründer der rationalen Lichttherapie, Professor Nils Finsen. 1903 erhielt er den Nobelpreis Medizin für seine Forschungsarbeit über Licht und Farben. Er konnte nachweisen, dass Farben selbständige Kräfte sind. Seine Versuche wiesen nach, dass Farbschwingungen den menschlichen Körper zu deutlichen Reaktionen veranlassen. So sank bei einem Blinden die Körpertemperatur, als er in einen Raum mit Blau gestrichenen Wände geführt wurde. Die Körpertemperatur stieg an, als er daraufhin in einen Raum mit warmen Rottönen kam, obwohl in beiden Zimmern die gleiche Raumtemperatur herrschte.
Auf Euklid (325 – 265 v.Chr.) gehen die Gesetze der Optik zurück. Das korrekte Brechungsgesetz des Lichtes wurde aber erst 1621 von Snell formuliert. Im Jahr 1666 entdeckte der Physiker Isaak Newton, dass sich das Licht aus den sieben Spektralfarben zusammensetzt, indem er einen Lichtstrahl durch ein Prisma lenkte. Seither weiß man um die Beziehung von Farbe und Licht.
Goethe hielt seine Farbenlehre für die wichtigste Arbeit seines Lebens. Er widmete ihr die längste Zeit seines Schaffens. Die beiden wichtigsten Aspekte seiner Theorie bezeichneten die Polarität der Farben und die Ableitung der Farbenvielfalt aus einer einfachen Urpolarität. Auf ähnliche Theorien war Goethe in Italien gestoßen, als er Leonardo da Vincis Farbentheorien studierte, die allerdings seit der physikalisch-optischen Farbenlehre Newtons als widerlegt galt. Goethe irrte mit seiner umfangreichen Farbenlehre zumindest in dem Punkt, dass er Newtons Theorie für falsch hielt und sie vehement bekämpfte.
Die Hauptleistung des Physikers Thomas Young (1773-1829) bestand darin, dass er die newtonsche Wellentheorie des Lichts wieder etablierte.
Heute weiß man, dass jede Farbe eine messbare Wellenlänge als definierbaren Frequenzbereich hat, die in Entsprechung zu einem adäquaten Klang steht.
Wenngleich Goethe in seiner physikalischen Definition der Farben irrte, so beschrieb er doch einige charakterliche Eigenschaften, die nach wie vor ihre Gültigkeit haben. Ihm ging es darum, die “sinnlich-sittliche Wirkung” der einzelnen Farben “auf den Sinn des Auges … und durch dessen Vermittlung auf das Gemüt” zu ermitteln. Er untersuchte, wie Farben auf das menschliche Bewusstsein und die Gefühle wirken:
Die Farbe Gelb verband er mit “Licht, Reinheit oder Wärme”, die Farbe Blau verkörperte für ihn “das Dunkle, die Kälte oder die Leere”. „Es ist umständlich nachgewiesen worden, dass eine jede Farbe einen besondern Eindruck auf den Menschen mache und dadurch ihr Wesen sowohl dem Auge als Gemüt offenbare. Daraus folgt sogleich, dass die Farbe sich zu gewissen sinnlichen, sittlichen, ästhetischen Zwecken anwenden lasse.“ `Farbenlehre´J.W. Goethe 915 (1810).
Sein wahres Wort: “Wär’ nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken.”, hat Goethe allerdings fast wortgetreu bei Emanuel Swedenborg entlehnt, dessen Werk ihm bekannt und Inspirationsquelle war. Aber das ist unwichtig und tut der Wahrhaftigkeit dieses Ausspruchs keinen Abbruch, der durch die lebendige Erfahrung in jedem von uns selbst bestätigt werden kann: Auch in tiefster Finsternis ist das Auge in der Lage, Farben und Licht selbst zu erzeugen – sogar in lichtloser Nacht.
Das Ereignis eines geöffneten „Dritten Auges“ – als lebendige Erfahrung des Chakras inmitten der Höhe der Augenbrauen – wird jeden von der Wahrheit der Sonnenhaftigkeit unseres Wesens überzeugen.
Die 3 Primärfarben:
Rot, Gelb und Blau.
Diese Farben können nicht durch Mischung anderer Farben hergestellt werden, aus ihnen kann aber jede beliebige andere Farbe gemischt werden. (In den Druckereien werden in der Regel alle Farben aus diesen Grundfarben gedruckt: Magenta = Rot; Yellow = Gelb und Cyan = Blau).
Die Dreiheit der Grundfarben in ihrer Polarität von Hell und Dunkel manifestiert in sich die charakterlichen Grundeigenschaften des seelischen Erlebens.
Das psychische Farbspektrum des „Farb- und Klang-Horoskops“ repräsentiert als innerliche Reflektion der Farben und Klänge die stoffliche und seelische Welt, die Gefühlswelt des Menschen.
Mischt man zwei Grundfarben im Verhältnis 1:1 entsteht die entsprechende Sekundärfarbe. So entsteht aus Blau und Rot das Lila; aus Rot und Gelb das Orange; und aus Gelb und Blau das Grün. Der Prozess des Farbmischens lässt sich bildhaft als gegenseitige Befruchtung verstehen:
Goethe nannte die Farbe „Rot“ cholerisch – und sicherlich trägt sie dieses entzündende Element des Feuers – Cholerik – auch in sich. Feuer und Wasser – scheinbar im ewigen Kampf – sind jedoch kein bipolarer Gegensatz, sondern aus der Perspektive der Ganzheitlichkeit etwas gegenseitig sich Bedingendes. Aus Sicht der höheren Wirklichkeit bekämpfen Feuer und Wasser, diese astrosophischen Sinnbilder und Urelemente des Lebens, sich nicht – sondern ergänzen einander. Auf der Ebene der unbewusst ablaufenden karmischen Programme ist dieses Feuer wohl „cholerisch“ zu nennen, im bewussten Erkennen des ganzheitlichen Seins jedoch ist es das, was die alten Inder Agni – die Lebenskraft der göttlichen Liebe – nannten. In diesem Erkennen des ganzheitlichen Seins entspricht die Farbe Rot (Feuer) der Seele, die Farbe Blau (Wasser) dem Körper und die Farbe Gelb (Licht) dem Geist.
Das aktive Wesen des Gelb dringt ins Blau ein und will sich schöpferisch ausbreiten, denn es ist der Charakter dieser Farbe zu zeugen und zu erschaffen. Das vom Wesen her eher ruhige Blau hingegen ist passiv, aufnehmend und empfangend. Es umschließt in liebevollen mütterlichen Umarmung (Yin-Kraft) das Gelb (Yang-Kraft), wodurch die Farbe Grün sozusagen als Kind aus dieser Verbindung hervorgeht.
3 Sekundärfarben:
Aus der Mischung der Primärfarben ergeben sich
Grün, Orange und Lila.
6 Tertiärfarben:
Gelborange, Rotorange, Rotviolett, Blauviolett, Blaugrün und gelbgrün
Das Zusammentreffen der Grundfarben (Rot, Blau und Gelb) mit ihren Komplementärfarben (Rot/Grün; Blau/Orange; Gelb/Violett) und den Sekundär-Mischungen ergänzt sich zum 6-teiligen Farbkreis.
Im sechsteiligen Farbkreis steht deshalb zum Beispiel die Farbe Grün („Das irdische Leben“) dem kosmischen Rot („Agni“- das Feuer des Lebens“) komplementär gegenüber, d.h. beide Komplementärfarben vervollständigen und ergänzen sich in reiner Mischung. In der Seele suchen Rot (Feuer) und Grün ihre Balance. In den planetaren Zeichen stehen Mars und Venus für diese Situation. Rot (Mars, Aktivität, Wachstum) findet in Grün (Venus, Empfängnis, Herzchakra) seinen Ausgleich (und andersherum). Das Grün (Wachstum) findet im Rot (Bewegung) Anregung und Erfüllung.
Die Tertiärfarben ergeben sich durch Mischung der 3 Sekundärfarben mit den 3 Primärfarben (Gelb-Orange, Rot-Orange, Rot-Violett, Blau-Violett, Blau-Grün und Gelb-Grün) und vervollständigen den zwölfteiligen Farbkreis.
12 teiliger Farbkreis
Der 12 teilige Tierkreis steht in Entsprechung und inniger Beziehung zu den 12 Grundtönen der Musik, dem 12 teiligen Quintenzirkel, den 12 Monaten des Jahres, den 12 Tierkreiszeichen und den 12 astrologischen Häusern. Das individuelle Farbhoroskop reflektiert als visueller Spiegel die persönliche Farbstruktur – wie das Klanghoroskop die innerliche, einzigartige Klangkomposition eines Menschen resoniert.
Wenn sich unsere Augen an die kosmosophische Art des Farbcharakterlesens etwas gewöhnt haben, und die Beziehung von Planeten und Sternzeichen in ihren Farben und Klängen in uns sicht- und hörbar geworden sind, dann wird schon bald die wunderbare Einheit und Harmonie deutlich, die alles miteinander verbindet.
Die musikalischen Gesetze des Dreiklangs (3), der Oktave (7) und der Chromatik (12) finden sich in den Ordnungsprinzipien der Farben wieder:
Die Grundfarben (3), die Regenbogenfarben (7) und der komplette Farbkreis (12); und ebenso in den Sphären des Universums: Erde, Mond und Sonne als Bilder für Körper, Seele, Geist (3), die astrologischen Planeten (7) sowie die Tierkreis- bzw. Sternzeichen (12).
Das persönliche Farb- und Klangspektrum
Der ganze Farbkreis ist in uns, wie der ganze Tierkreis und der ganze Quintenzirkel in uns ist, wenn auch individuell sehr unterschiedlich gewichtet. Das ist der Hintergrund, vor dem unsere persönliche Klangkomposition, unser persönliches Horoskop und unsere persönliche Farbstruktur zu sehen, hören und zu erleben ist.Jeder von uns sieht die Welt in seiner ganz persönlichen Färbung – als individuelles Prisma der EINEN, alles umfassenden Wirklichkeit. Seine individuellen Farben zu sehen und seine individuellen Klänge zu hören, ist für das Verständnis des eigenen Wesens und seines persönlichen Weges des Erwachens zum wahren Sein förderlich.
Die Atmosphäre und Stimmung
der 12 Farbtöne und 12 Klänge
Die 3 Primärfärben:
Charakter BLAU
Charakter ROT
Charakter GELB
Die 3 Sekundärfarben:
Charakter GRÜN
Charakter ORANGE
Charakter VIOLETT
6 Tertiärfarben:
Charakter SCHWARZ und WEISS
Zusammenfassung des 12-teiligen Farbkreises
Andreas Klinksiek
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Die Heilkraft der Farben und Klänge
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BÜCHER MIT SINN